Sa, 23.4.2016

Crowdfunding „zum Selbermachen“

Eine neue Software aus der Steiermark ermöglicht es Unternehmen, ihre Crowdfunding Projekte ohne fremde Hilfe abzuwickeln. In Zeiten, wo Geld zwar „billig“ aber dennoch schwer zu kriegen ist, setzen immer mehr Unternehmer auf alternative Finanzierungsformen – etwa Crowdfunding. Grundsätzlich kann jeder, der sich an die Rechtsgrundlagen hält und mit seinem Unternehmen genug potenzielle Investoren erreicht, solche Projekte auch selbst abwickeln.

Der Aufwand ist dabei aber nicht zu unterschätzen – und deshalb setzen viele auf Crowdfunding-Plattformen, die im Gegenzug meist prozentuell an den eingenommenen Geldern beteiligt sind. „Das muss nicht sein“, sagte sich der Weizer Software Entwickler Harald Schenner – und programmierte die erste vollautomatische Crowdfunding-Software für Unternehmen. „Es ist keine Seltenheit, dass man auf Plattformen bis zu zehn Prozent des gesammelten Geldes an die Betreiber abtreten muss, sozusagen als Miete für die Investoren-Community“, erklärt Schenner. Die Zielgruppe für seine Software sind deshalb Firmen, die selbst über eine ausreichende Community verfügen. „Im Prinzip ist das das einzige, worum sich das Unternehmen kümmern muss. Den Rest spuckt das Programm aus.“ So hat die Software nicht nur sämtliche Rechtsgrundlagen „intus“, auf deren Basis sie den Nutzer auch vor dem Erreichen etwaiger Investitionsgrenzen und erweiterten Informationspflichten warnt. Vollautomatisch werden etwa auch Vertragstexte erstellt, fällige Rückzahlungsraten errechnet und eine fixfertige Überweisungsliste für das Online Banking angelegt. Schenner: „Mir liegt das Thema Crowdfunding persönlich am Herzen, ich habe selbst schon einige Projekte erfolgreich umgesetzt. Mein Ziel war es deshalb eine benutzerfreundliche Lösung zu schaffen, die zu einem erschwinglichen Pauschalpreis erhältlich ist.“

Quelle: K.Krainer, Zeitung Steirische Wirtschaft Nr. 10 (1. April 2016)